Kleine Club-Geschichte

50 Jahre Kornwestheimer Filmamateure e.V.
Am 17. November 2007 konnten die Kornwestheimer Filmamateure e.V. (KoFA) ihr 50 jähriges Clubjubiläum feiern!
Alles fing am 25. April 1957 an, als damals in der Kornwestheimer Zeitung eine Annonce erschien, Interessenten und Freunde zur Gründung einer Filmgruppe zu finden. Die Abende wurden zunächst nur in der Kornwestheimer Eisenbahnschule abgehalten und dort waren nur Eisenbahner des damaligen grössten süddeutschen Rangierbahnhofes erwünscht. Der 1. Vorsitzende Hans Hartl, selbst Eisenbahner, wollte jedoch einen Filmclub für “Jedermann” und so wurde dann nach kurzer Zeit der Filmclub “Kornwestheimer Filmamateure e.V.” gegründet. 1960 erfolgte der Beitritt zum BDFA.
Der Club hat sich schnell und hervorragend entwickelt, so dass 1962 die 5. Amateur-Wettbewerbe der BDFA-Region Süd ausgerichtet werden konnten. Zu dieser Region gehörten seinerzeit Bayern und Baden-Württemberg. Produktionen der KoFA wurden im 3. Programm des SWR-Fernsehens gesendet. Eine wunderschöne Freundschaft mit dem Photo Cine Club, Villeneuve St. Georges, Kornwestheims Partnerstadt südlich von Paris, besteht seit 1970. Unvergessen sind die gegenseitigen Besuche und der Austausch von Videos beweist immer wieder aufs Neue die Partnerschaft.
1977 gab Hans Hartl den Vorsitz am und war anschliessend Ehrenvorsitzender. Im folgte als Vorstand Hans Girner, der dieses Amt bis 1994 inne hatte. Auch er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seit 1995 führt Jörg Ruckteschler als 1. Vorsitzender den Verein und auf das gleiche Jahr fiel die 25-jährige Partnerschaft mit dem Photo Cine Club aus Frankreich. Ausgiebig und glamourös war die Feier im “Schafhof” in Kornwestheim. Im Jahre 1997 bekamen die Kornwestheimer Filmamateure im alten Bahnhof ein festes Domizil. So konnte endlich das umfangreiche und wertvolle Archiv, auf das der Verein stolz ist, aufgebaut werden. Immer wiederkehrende Filmmatinees werden für die Öffentlichkeit abgehalten.
Der Club ist sehr engagiert, verstärkt mit dem Ziel kultureller Aktivitäten und dem Erhalten von filmischen Dokumentationen der Stadtchronik für die Nachwelt.

Alter Bahnhof als Haus der Vereine
Kornwestheim hat historisches Baudenkmal für rund 2,6 Millionen Mark renoviert
Kornwestheim – Aus dem ehemaligen Personenbahnhof wurde nun ein Haus der Vereine. Mit der Sanierung des fast 101 Jahre alten und denkmalgeschützten Gebäudes an der Bahnhofstrasse hat die Stadt zugleich ein Baudenkmal der Eisenbahngeschichte erhalten.
Wo noch vor wenigen Jahren Reisende das Bild bestimmten, bringen jetzt sieben Vereine wieder Leben in das alte Backsteingebäude. Für rund 2,6 Millionen Mark hat die Kommune den Komplex umgebaut und dabei auch die Technik erneuert und den Schall- und Wärmeschutz verbessert. In dem großzügigen Domizil musiziert nun das Städtische Orchester oder treffen sich der griechische Kulturverein, die Filmamateure, die Egerländer Gmoi oder die Krähen-Hexen in ihren neuen Räumen. Auch der Kornwestheimer Streetworker hat in dem renovierten Haus seine Anlaufstelle. Als kommerzieller Nutzer ist zudem eine Ballettschule untergebracht.
Das historische Gebäude wurde überflüssig, als 1992 der neue, mittlerweile dritte Bahnhof auf der Westseite in Betrieb genommen wurde. Danach stand die Nutzung des Hauses zur Diskussion. Gegen einen Abriss legte das Landesdenkmalamt Stuttgart wegen der geschichtlichen Bedeutung des Gebäudes ein Veto ein. Auch die Pläne für ein Museum mussten aus Kostengründen in der Schublade bleiben. So kamen einige Vereine zu einem Domizil.

Den zweiten Bahnhof hatte Kornwestheim der rasanten Entwicklung der Eisenbahn im vergangenen Jahrhundert zu verdanken. Als nämlich zur Entlastung des Kopfbahnhofs Stuttgart eine Umgehungsbahn über Untertürkheim, Münster und Kornwestheim gebaut wurde, bekam die Stadt 1896 ihren ersten Rangier- und einen neuen Personenbahnhof. Bei der Einweihung hatte sich sogar der württembergische König Wilhelm II. sehen lassen. Danach hat die Eisenbahn auf die Entwicklung der Stadt großen Einfluss genommen. Denn in diese Zeit fällt auch der Aufstieg der Salamander-Schuhfabrik zur Weltfirma sowie die Ansiedlung der Eisengiesserei Stotz. Die Bahn wurde zum unverzichtbaren Transportmittel für Rohstoffe und Fertigprodukte.
Heute gehört Kornwestheim zu den wenigen Städten, die drei Generationen von Bahnhöfen in unmittelbarer Nähe zueinander besitzen. Denn auch der Bahnhof von 1846, der im Laufe der Bauarbeiten der Strecke Stuttgart-Ludwigsburg-Heilbronn entstand und zu den ersten im Lande zählte, steht noch unverändert bei der Verladestelle der Autoreisezüge.
VON HANS-DIETER WESSBECHER – ©1997 Stuttgarter Nachrichten, Germany